Freitag, 5. Juli 2024:
Vorträge und Diskussion: „Neues Bauen in der alten Stadt“
Foyer der Festhalle
Beginn um 19:00 Uhr

Bericht:
25 Jahre Bauhütte – 750 Jahre Stadt Rottenburg
1999 gegründet blickt die Bauhütte Rottenburg e.V. auf 25 Jahre aktive Förderung von Denkmalen in Rottenburg zurück. Erstes Projekt war die Erhaltung und Sanierung der historischen Festhalle. Grund genug, das Jubiläum genau an diesem Ort mit Vorträgen zum Kernthema des Vereins „Neues Bauen in der alten Stadt“ zu begehen.

Das Spannungsfeld zwischen Denkmalschutz, zumutbarer finanzieller Belastung der privaten und institutionellen Bauherren, architektonisch Machbarem für die künftige Nutzung historischer Gebäude wurde von den Vortragenden beleuchtet.

Nach der Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden Regierungspräsident Klaus Tappeser
moderierte Karlheinz Geppert, bis 2021 Leiter des Kulturamtes der Stadt Rottenburg die Veranstaltung.

Simone Wolfrum vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungs-Präsidium Stuttgart, zuständig für die praktische Bau- und Kunstdenkmalpflege begann Ihren Vortrag mit Beispielen aus verschiedenen Städten, die, teils kriegszerstört wie Ulm, die Wiederbebauung in historischen Größen und Formen. Oder aber kontrastreich mit in der Zeit modernen Gebäuden -nicht immer ins gewachsene Ortsbild- durchführten und bis heute planen. Auch die Verwendeten Baustoffe sind Thema des Denkmalschutzes bei der Erhaltung historischer Bausubstanz.

Simone Wolfrum bebilderte auch die Sicht des Denkmalamtes unter den verschiedensten Gesichtspunkten auf die aktuellen Projekte in Rottenburg, anhand der Neubauten

• am Marktplatz (ehemalige Kreissparkasse)
• Sanierung und ergänzende Neubauten des Bischöflichen Ordinariats
• Stadtbibliothek
• VHS in der Sprollstraße

Ein Blick in die Zukunft ist die bevorstehende Sanierung und Erneuerung des Jeckel-Areals am Marktplatz bis zur Oberen Gasse.

2. Vortragender an diesem Abend war Klaus Hildenbrand, Dipl. Ing. Architekt. Bereits in der Mitgliederversammlung 2023 zu Gast, berichtete er als Geschäftsführender Gesellschafter des Architekturbüro Lederer- Ragnarsdóttir- Oei, Stuttgart über die Herangehensweise als Architekt an Neubau- und Sanierungsvorhaben. Zunächst die Gesamtbetrachtung der gewachsenen Altstädte mit einem Blick auf das Gesamtbild, die Lage des Projekts und die beabsichtigte künftige Nutzung.
Wichtig ist auch die Historie des Gebäudes, das Herausfiltern der ursprünglichen Bausubstanzen und die Bewertung späterer An- und Umbauten uns Sanierungen.

Gebäudevolumen, Baustoffe und Formensprache sind hier nur ein paar der wichtigsten Kriterien.
Mehrere Machbarkeitsstudien in Rottweil für eine neues Museum wurden vorgestellt. Hier gilt es besondere Spannungsfelder im Altbau zu berücksichtigen, die Vorstellungen der späteren Nutzer und die technisch notwendigen Veränderungen und der behutsame, denkmalgerechte Eingriff in die Bausubstanz.

Klaus Hildenbrand stellte anhand dieser Kriterien die Planstudien zu verschiedenen Standorten eines Museums in Rottweil vor und zu 2 durchgeführten Projekten in Ravensburg und Ludwigsburg.

Natürlich dann auch noch ein Blick auf das Bischöfliche Ordinariat in Rottenburg, das wir während der Bauphase und nach Fertigstellung bereits besichtigen durften.

Im Anschluss wurden noch einige Fragen aus dem Publikum diskutiert.

Wir bedanken uns herzlich bei den Vortragenden für den sehr interessanten und informativen Abend und werden unsere Vortragsreihe „Neues Bauen in der alten Stadt“ mit weiteren spannenden Themen fortsetzten.

Vielen Dank für die Überlassung der Bilder und Pläne.

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